Historie

SpVg Schonnebeck 1910 e.V.

Seit nun über 111 Jahren besteht unser Verein. Eine lange Geschichte. Wir wollen versuchen, Ihnen liebe Leser, diese Vereinsgeschichte so gut wie möglich zu schildern.

Zwei Weltkriege brachten nicht nur den Verlust von guten Spielern und treuen Mitarbeitern, sondern vernichteten auch die zu einer lückenlosen Vereinsgeschichte notwendigen Unterlagen.

Am 29. Juni 1910 wurde unser Verein von einem kleinen Kreis Fußballspieler gegründet. Der Name des Vereins war “Spiel und Sport“. Zu den Gründern gehörten: Lehrer Metze, Alois Luzar, Bernhard Hoffmann, August Buchbach, Paul Hussmann  u.a. mehr. Gespielt wurde auf dem Platz an der Bonifaciusstraße; später folgten die Plätze Portendiek und Tabor.

Im Jahre 1912 wurde im Lokal Siepmann ein weiterer Schonnebecker Verein gegründet: er nannte sich “Ballspielverein“.

Bald darauf vereinigten sich beide Vereine und spielten nun unter dem Namen

“Ballspielverein Union Schonnebeck“.

Die Zusammenlegung beider Vereine war für den Fußballsport in Schonnebeck sehr fruchtbar. Der Aufschwung unverkennbar. Leider wurde diese Aufwärtsentwicklung durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen. Im Jahre 1915 mußte der  Spielbetrieb eingestellt werden.

Nach Beendigung des 1. Weltkriegs dauerte es fast ein Jahr, bis einige aus dem Felde und aus der Gefangenschaft Zurückgekehrte dem Verein wieder neues Leben gaben. Emil Kerstan brachte aus der Gefangenschaft einen Fußball mit. Dies war der Anlass,  dass sich außer ihm weitere Sportsfreunde wie Arnold Keitemeier, August Jantch, Gottlieb Kempa, Karl Pipplack, Chritian Mohr, Martin Krause, Bernhard Holtkamp, Alois und Hans Luzar, Heinrich Stelges, Franz Kassfeld, Fritz Brosda, Samuel und Emil Krause,  u.a. mehr zusammen fanden, um den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Gespielt wurde nun an der Portendiekstraße.

Im Jahre 1920 fand im Lokal „Winkelhofer“ eine Versammlung der Sportinteressenten von Berg und Bruch statt. In dieser Versammlung erhielt der Verein den Namen „Spielvereinigung Schonnebeck 1910“. Die Vereinsfarben Grün und  Weiß und als Symbol eine fliegende Schwalbe wurden gewählt. Die Entwicklung in den folgenden Jahren war eine mühsame Kleinarbeit. Sportkleidung, Fußballschuhe und anderes Material war nur schwer zu beschaffen. Die Opferbereitschaft und der  Idealismus unserer Gründer kann nicht hoch genug bewertet werden, wenn man bedenkt, daß unser Verein zu einem der stärksten in der damaligen Ruhrbezirksklasse zählte.

Im Jahre 1924 hatten die Akteure an der Saatbruchstraße einen eigenen Sportplatz errichtet.

Das Vereinslokal wurde „Niekämper“. Zu dieser Zeit stand der Verein in voller Blüte. Wir spielten mit folgenden Vereinen in einer Gruppe: Schalke 04, Schalke 96, Gelsenkirchen 07, Union Gelsenkirchen, Resse 08, Bulmke 08, Spielvereinigung  Rotthausen, Horst Emscher, Sportfreunde Katernberg, Stoppenberg, Kray 04 und Turnerbund Eickel. Vereine also, die damals Rang und Namen hatten! Folgende Sportsfreunde, soweit sie namentlich noch bekannt sind, trugen wesentlich zu dieser Entwicklung bei:  Karl Beukenberg, Lutz Bilitzki, Franz Domkowski, Emil Krause, August Wischnewski, Johann Miezek, Richard Rogge, Emil Kerstan, Albert Schild, Emil Krossa, Anton Wagner, Hans Luzar, Stanis Kostrewa, Paul Schymschak, Jupp und Kiki Krahe, Heini Koch, Emil  Pawelzik, Anton Wasel, Ede Haushalter, Willi Schmitz, Ernst Okkum, Gustav Lorenz. Aus der Jugend gesellten sich dann im Laufe der Jahre Otto Wischnewski, Heinrich Schreiber, Paul Pawelzik, Heini Piontek, Franz Rynkowski, Bernhard Hemmers, Erich und Walter  Kerstan, Jupp Kersebaum u.a. dazu.

Der Sportplatz an der Saatbruchstraße war inzwischen zu klein geworden. Die Leistungen dieser Mannschaft brachten Sonntag für Sonntag immer mehr Zuschauer auf den Sportplatz. Ein neuer Sportplatz wurde an der Kaldekirchstraße errichtet. Vereinslokal  wurde nun „Husmann“.

Durch die Wirtschaftskrise in den Jahren 1930 bis 1933 bedingt, kamen die Rückschläge. Die Mannschaft rutschte ab bis in die II.Kreisliga.

Spieler wie Richard Rogge und Franz Rynkowski gingen nach Katernberg und einige ältere Spieler hingen ihre Fußballschuhe an den berühmten Nagel. Der Sportplatz an der Kaldekirchstr. Mußte aufgegeben werden, da der Verein die Platzmiete nicht  mehr bezahlen konnte. Bei der damaligen großen Arbeitslosigkeit kamen die Zuschauer nicht mehr so zahlreich und ohne Geld war auch damals schon ein Verein nicht lebensfähig.

Gespielt wurde dann auf dem Platz von Katernberg 87.

Als der Sportplatz am Schetters Busch 1935 fertig wurde, zogen wir mit den wenigen Getreuen dorthin. Vereinslokal wurde „Timpe“.
Hier erlebte unser Verein eine neue Blütezeit. Im Vorstand waren maßgeblich beteiligt: Willi Nickel, Emil Kerstan, Emil Krause, Fritz Pawelzik, Willi Petter, Alfons Josefowitz , Kurt Rakoff und Georg Schlösser.

In drei Jahren wurden wir zweimal Meister und spielten 1939/40 in der Bezirksklasse (damals die zweithöchste Spielklasse). Dieser Erfolg kam im wesentlichen dadurch zustande, daß der Vorstand und die Spieler eine vorbildliche Gemeinschaft und Kameradschaft  pflegten. Folgende Spieler sind hier zu nennen: Franz Domkowski, Heini Schreiber, Willi Tittek, Bernhard Hemmers, Heini Piontek, Willi Zimmermann, Karl Hilpert, Stanis Kempa u.a. mehr. Dazu gesellte sich noch der Nachwuchs mit Walter Dorka, Karl Klossek, Heinz Kiy, Heinz Irrmischer, Ernst Koschorek, Bruno Josefowitz, Rudi Schlenther, Ludwig Kempa, Albert Jekubzik, Josef Olbrich, Albert Kowalski, Theo Stachowiak u.a. mehr.

Mehrere tausend Zuschauer kamen Sonntag für Sonntag zu unseren Spielen. Unsere Mannschaft brachte eine Leistung, mit der sie in die höchste Spielklasse hätte aufsteigen können. Leider verhinderte der Ausbruch des zweiten Weltkrieges diese  Ziel. Trotz Einberufungen standen wir nach sechs Spieltagen mit 11:1 Punkten an de Spitze der Tabelle.

Die Jugendabteilung hatte 1939 Alfons Josefowitz übernommen. In dieser Jugend waren sehr gute Spieler herangewachsen. Namen wir Kerstan, Kurz, Posin, Schilling, Jekubzik, Holldack, Jochem, Buers, Wojcechowski, Ritter, Pawelzik, Senger, Pisowotzki,  Meiß, Kolpak und Hammelmann sind noch gut in Erinnerung. Diese Jugend wurde 1940/41 Stadtmeister und gewann das Endspiel gegen Steele 09 mit 7:1 Toren. Doch der Krieg forderte seinen Tribut. Spieler um Spieler wurde eingezogen, so dass 1943 der Spielbetrieb  eingestellt werden mußte.

Nach Beendigung des Krieges waren es wieder die bekannten Idealisten des Vereins, die versuchten, sofort den Sportplatz wieder herzurichten. Bombentrichter wurden zugeschaufelt und der Platz planiert. Männer wie Willi Nickel, Emil Krause, Heinrich Stelges, Heini Koch, Heini Herrmann, Georg Schlösser, Anton Wieseler, Max Kamberg, Willi Jaschinski, Johann Carel und Conrad Reining waren es, die in Verbindung mit den Spielern eine Leistung vollbrachten, die in der Vereinsgeschichte ihren Platz für  alle Zeiten erhalten sollte.

Schnell war eine gute Truppe wieder beisammen und der Spielbetrieb konnte aufgenommen werden. Eine A- Jugend und eine Schülermannschaft konnte zusätzlich aufgestellt werden. Als Alfons Josefowitz aus der Gefangenschaft kam, übernahm er wieder  die Jugendabteilung und wurde in seiner Arbeit von Paul Müller und Franz Resmer tatkräftig unterstützt. Eine ganze Anzahl guter Spieler, Vorstands- und Vereinsmitglieder kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück. Gefallen sind u.a. Peters, Meiß,  Irrmischer, B. Josefowitz, Koschorek, Litek, Schilling, Pisowotzki, Wojcechowski, Schlenther und Jekubzik. Andere brachten Verwundungen mit, die das Fußballspielen nicht mehr zuließen, so zum Beispiel Josef Olbrisch, Heinz Pawelzyk, Theo Stachowiak,  Albert Kowalski u.a. mehr.

Trotzdem hatte die 1. Mannschaft der SpVg. Schonnebeck gleich einen sehr guten Start und stieg im Juni 1946 in die damals höchste deutsche Spielklasse auf. Im gleichen Monat wurden unsere A-Jugend und Schülermannschaft Stadtmeister.

Bei den Senioren spielten damals u.a. Beier, Buers, Senger, Kerstan, Kurz, Scharnowski, Ritter, Brozukat, Hilpert, Keldenich, Fischer, Posin, Jekubzik. Spiele gegen Kray 04, Sportfreunde Katernberg, Stoppenberg, Tura 86 und Essen-West 81 brachten bis  zu 6000 Zuschauer auf unseren Platz. Leider konnte der gute Leistungsstand nicht gehalten werden, da einige gute Spieler unseren Verein verließen. Vorsitzender des Vereins war damals Willi Jaschinski und in der Folgezeit Heinrich Stelges.

Mit der Gründung der Oberliga wurde es für die Amateurvereine immer schwerer. Abwanderungen zu den großen Vereinen waren an der Tagesordnung; wir stiegen ab. Da in unserem Verein aber immer großen Wert auf die Jugendarbeit gelegt wurde, blieben die Erfolge nicht aus. Es wuchsen so gute Spieler heran, dass schon 1952 der Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft wurde.

Aus der SpVg Schonnebeck gingen die Oberligaspieler Kurt Carel und Enno Kurz hervor. Kurt Carel betätigte sich später als Trainer und errang mit Marathon Remscheid die deutsche Amateurmeisterschaft.

Die SpVg Schonnebeck gehörte zu den stärsten Mannschaften in der Ruhrbezirksklasse. Die Jugendabteilung brachte laufend guten Nachwuchs in die Seniorenmannschaften. Niederrheinmeister, viele Stadtmeister und Vizemeister stellte die Jugendabteilung  der Spielvereinigung.

In einem Entscheidungsspiel in Essen-West vor 6000 Zuschauern schlug unsere Mannschaft 1959 die Amateure von Rot-Weiss Essen mit 1:0 und stieg in die Amateurliga auf. Die Reservemannschaft schaffte im gleichen Jahr den Aufstieg in die 1. Kreisklasse.  Hier wollen wir die gute Leistung des Trainers und Betreuers Herbert Guthard lobend erwähnen. Das Training der 1. Mannschaft übernahm danach Helmut Penting.

In den fünfziger Jahren entschlossen sich im Raume Essen mehrere Vereine, eine Alt-Herren-Abteilung zu gründen. Wir wollten nicht abseits stehen und gründeten am 21. März 1957 in der Gaststätte Niekämper unsere A.-H.-Abteilung. Willi  Meiß und Ernst Hanowski sowie einige bekannte Spieler unseres Vereins waren die Initiatoren. Nach anfänglichen mäßigen Spielen fanden wir immer mehr Interessenten und konnten uns dadurch auch spielerisch steigern.

Die Neuordnung im Fußball und der wirtschaftliche Aufschwung in der Bundesrepublik machten sich auch bei den Amateurvereinen bemerkbar. Durch den Berufsfußball und dessen Entwicklung bis hin zur heutigen Bundesliga kamen immer weniger Zuschauer  zu den Amateurvereinen. Dieser allgemeine Abwärtstrend ging auch an unserem Verein nicht spurlos vorüber. Im Jahre 1968 mußten wir nach 16-jähriger Zugehörigkeit zur Bezirksklasse in die Kreisklasse absteigen. Leider war ein baldiger Wiederaufstieg  nicht möglich.

Als im Jahre 1969 Helmut Penting aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Fußballtrainer aufgab, konnte als neuer Trainer Willi Röttgerskamp verpflichtet werden, der zuletzt für BVA 06 gespielt hatte. Zweimal verpaßte man nur denkbar knapp den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Unter den Trainern Löhr, und danach Jubelius spielte unsere 1. Mannschaft in den Jahren 1971 bis 1973 recht erfolglos in der Kreisklasse.

Mit Spielertrainer Werner Schöpke kam dann aber wieder der Aufschwung nach Schonnebeck. Werner Schöpke, der aus der Schonnebecker Jugend hervorging und dann bei Essen-West 81, Eintracht Duisburg und Eintracht Gelsenkirchen gespielt hatte, setzte  erfolgreich auf die Spieler unserer Jugendabteilung. Spieler wie Uli Bäcker, Hans Kossak, Bernd Fleskes, Jürgen Lohkamp, Jürgen Zipner, Klaus und Uli Peters waren neben den Routiniers Jürgen Koprek und Achim Roszak Garanten für den großen  sportlichen Erfolg: 1973/74 Zweiter in der 1. Kreisklasse, 1974/75 Aufstieg in die Bezirklasse mit zehn Punkten Vorsprung, 1975/76 Vierter der Ruhrbezirksklasse und 1976/77 Aufstieg in die Landesliga. Jürgen Wieseler, Sohn unseres Langjährigen Vereinswirtes  und Fußballobmanns Hermann Wieseler, ergänzte den „Schonnebecker Talentschuppen“ von 1977 an.

Von 1978 bis 1983 lag die Trainingsleitung bei Norbert Furtkamp in guten Händen. Der sehr engagierte Trainer konnte in diesen Jahren Spieler wie Eckard Heiland, Herbert Bäcker, Roland Strasdat, Norbert Gesthysen, Wolfgang Borutta, Michael Schmülling,  Roger Petzke, Detlef Lindner u.a. in den Kader integrieren. Bis auf die Spielzeit 1980/81, in der sie beinahe abgestiegen wäre, lag die erste Mannschaft zum Ende einer jeden Saison stets im oberen Tabellendrittel.

Der herausragende Erfolg war jedoch der Sieg im Stadtpokalendspiel 1983 gegen Schwarz-Weiß Essen.

Die Saison 1983/84 wurde für alle Schonnebecker zu einem freudigen Ereignis. Nachdem man eigentlich ohne große Erwartungen in die ersten Spiele gegangen war, gelang es dem neuen Trainer Horst Salomon mit dem Einbau von Harald Florian und Sergio Allievi  eine so erfolgreiche Mannschaft zu formen, dass die einzige Niederlage in der Rückrunde erst am letzten Spieltag hingenommen werden mußte, als die Meisterschaft und der Aufstieg in die Verbandsliga bereits feststanden.

Mit Dieter Zedel wurde 1984 für das „Abenteuer Verbansliga“ ein erfahrener Trainer verpflichtet, der die Mannschaften dieser Liga aus jahrelanger Arbeit bestens kannte. Um seine Aufgabe war er dennoch nicht zu beneiden: Mit Harald Florian  und vor allem Sergio Allievi hatten zwei wichtige Leistungsträger den Verein verlassen: die neu Hinzugekommenen konnten nicht annähernd die entstandenen Lücken schließen: großes Verletzungspech führte zu ständigem Umbau der Mannschaft.

Gestützt auf eine vorbildliche Kameradschaft gelang es vor allem den erfahrenen Spielern, durch enorme Kampfkraft und nie nachlassenden Leistungswillen den Kampf um den Klassenerhalt aufzunehmen. Außerdem machte sich erneut die hervorragende Arbeit  unserer Jugendabteilung bezahlt. Mit Evangelos Rountas, Matthias Davidheimann, Hartmut Kallisch, Thomas Hendricks, Frank Lisy, Ludwig Klebolte, Jörg Michaelis und Ralf Smolinski standen ergeizige und talentierte Spieler zur Verfügung. Alle zusammen  schafften dann auch den Klassenerhalt in der ersten Verbandligasaison, welches damals noch höher bewertet wurde, als der ein Jahr zurückliegende Aufstieg.

Doch das Abenteuer Verbandsliga nahm ein Jahr später schon wieder ein Ende. Verletzungsbedingt fielen etliche Leistungsträger aus und die jungen Wilden waren der neuen Verantwortung noch nicht gewachsen. So musste der Gang in die Landesliga angetreten werden.
Dort wurde mit neuem Trainer, Jürgen Wieseler, versucht, sich in der Landesliga zu stabilisieren. Mit den Neuzugängen Thomas Hertgen, Volker Löwe und Frank Reckwald, sowie Spielern aus der A-Jugend und 2. Mannschaft (darunter auch Volkmar Hansen und Peter Borkowski) gelang der Klassenerhalt.
Die Saison 1988/89 war eine Saison zum Vergessen. Sowohl die erste Mannschaft als auch die zweite Mannschaft musste den Gang in eine tiefere Spielklasse antreten. Und so begannen die Abstiegskampf-Jahre. Der Vorstand ordnete sich neu. Franz Jozefowitz wurde 1. Vorsitzender. 2. Vorsitzender wurde Wolfgang Davidheimann. Helmut Bahn übernahm den Posten des Geschäftsführers und Jürgen Neuss wurde Schatzmeister. Bis zur Saison 93/94 rettete sich die Spielvereinigung mit Spielern aus der eigenen Jugend und alten Hasen immer wieder ans rettende Ufer. Doch eben in jener Spielzeit. Am letzten Tag der Abmeldefrist, brach Trainer Kurt Nauroschat sein einziger Kreativspieler weg. Dies konnte der Kader nicht auffangen. Am letzten Spieltag hatten die Schwalben spielfrei und mussten mit ansehen, wie Arminia Klosterhardt beim Tabellenzweiten gewann und die Spielvereinigung in die Kreisliga A schickte.
Erst im Mai 1996 durfte am Schetters Busch wieder gejubelt werden. Frank Lisy, Volker Patro, Lars Eckner, Torsten Kalmus, Stephan und Matthias Davidheimann, Tobias Bahn, Kai Suelmann, Christoph Miarka und Christian Boehnke sorgten mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit über Jahre für den Erfolg. Im selben Jahr schnürte Michael Tönnies die Schuhe für den Verein. 1997 übernahm der Verein, in Form von Dieter Breier, die Platzanlage in Eigenverantwortung. 1999 fand nach über zehn Jahren wieder ein Vorstandswechsel statt. Peter Buers wurde neuer Präsident. Wolfgang Davidheimann, Stefan Waldvogel, Christian Witt, Ralf und Peter Fischer, sowie Jürgen Lohkamp leiteten ab 1999 die Geschicke. Mit der Amtszeit des neuen Vorstands wurde auch die Idee geboren, ein eigenes Clubhaus an den Schetter Busch zu stellen. Und schon im Oktober 2001 lief das erste frisch gezapfte Bier aus der Zapfanlage des „Vereinsheims“. Ein neues Kapitel Vereinsgeschichte wurde aufgeschlagen. Im Jahre 2011 wurde die letzte Rate bezahlt und das Vereinsheim gehört der Spielvereinigung Schonnebeck.
Sportlich lief es ab der Saison 2000/2001 nicht so rosig: Nach dem Wechseln von Michael Tönnies zu Harald Häde, wollte man sich im oberen Drittel der Bezirksliga festsetzen, um den Sprung Richtung Landesliga zu meistern. Bis zum Wechseln von Häde wieder zu Tönnies im Herbst 2002, wurde die erste Mannschaft gezielt verstärkt. Die Trainer Häde und Klaus Zedler, konnte die auf dem Papier starke Mannschaft, nicht zum Erfolg führen. 2003/2004 stiegen die Schonnebecker in die Kreisliga A ab. Zwei sportliche Highlights darf man aus dieser Zeit allerdings nicht vergessen. Die zweite Mannschaft schaffte 2001 den Aufstieg in die Kreisliga A und die Jugendabteilung erhielt im Jahr 2002 die Urkunde der Sepp-Herberger-Stiftung. Diese wird für vorbildliche Jugendarbeit verliehen. Im Zusammenhang damit, müssen Ellen und Ralf Klein genannt werden, die sich jahrelang aufopferungsvoll engagierten.
Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft fand man am Schetters Busch nur noch einen großen Scherbenhaufen. Michael Tönnies und Dieter Herche nahmen die sportlichen Geschicke in die Hand und lotsten Uwe Poßberg an den Schetters Busch. Wie sich herausstellen sollte, ein wahrer Glücksgriff. Spieler wie Jerome Hopp, Recep Yigit, Kevin Halberkamp, Erdal Uzun und Andreas Borutta, sollten sich in der Kreisliga A etablieren. Daraus wurde nichts. In der gleichen Saison stieg die Mannschaft ungeschlagen auf. Dirk Tönnies und Harun Kazoglu stießen in der Winterpause noch dazu und sorgten für nie erreichte 102 Punkte und 131 Tore. Eine Marke für die Ewigkeit. Der Höhenflug hielt auch in der Bezirksliga an. Insgesamt brachte es die Poßberg-Elf auf 59 Spiele ohne Niederlage. Daraus resultierte auch der Aufstieg in die Landesliga schon fünf Spieltage vor Ablauf der Saison. 2005 übernahm Jürgen Lohkamp den Posten des 1. Vorsitzenden von Peter Buers. 2007 kam Harald Kügler nach Schonnebeck. Der Trainer schaffte das Unglaubliche. Zwei Tore von Philip Hötte im letzten Saisonspiel krönten die geschlossene Mannschaftsleistung und der Aufstieg in die neu gegründete Niederrheinliga war perfekt. Der Fußballgott und das Tornetzgestänge im Kasten von Torwart Andre Rilinger meinten es an diesem Tag gut mit der Spielvereinigung.
Anfang 2009 kam es wieder einmal zu einem kompletten Vorstandswechsel. Tobias Tenberken, Christoph Hütte, Dominik Buers, Dieter Breier, Michael Bylsma, Andreas Nauroschat, Tobias Gellermann und Christian Leben übernahmen die Neuausrichtung im Bereich Sport und Sponsoring in Schonnebeck. Die Mannschaft wurde zur Halbserie verstärkt und spielte eine furiose Rückrunde. Nur das Torverhältnis sorgte am Ende dafür, dass die Schwalben den bitteren Gang in die Landesliga antreten mussten.
Doch nach dem Abstieg konnte der Stamm der Mannschaft zusammengehalten werden. Die Etablierung in der Landesliga gelang mit einem dritten Platz und dem Gewinn der Hallenstadtmeisterschaft 2010. Der Gewinn der der Hallenmeisterschaft läutete das Jubiläumsjahr ein. 100 Jahre Spielvereinigung Schonnebeck galt es zu feiern. Am 02. Juni 2010 feierte der Verein mit gut 500 Gästen einen Galaabend in der Halle 12 auf Zollverein. Neben einem üppigen Buffet von Siegfried Brandenburg und seinem Freizeitheim-Team, einem dem Anlass entsprechenden Programm mit Laudatoren aus Politik und Sport, Ehrungen und historischen Rückblicken, sorgte unter anderem der traditionsträchtige Auftritt des Männergesangsvereins 1897 und Michael Antony’s Special Flow Band für einen gelungenen Abend. Gekrönt wurde die Gala mit einem Höhenfeuerwerk.